Für jeden dritten Beschäftigten Kurzarbeit angezeigt, Corona lässt den Arbeitsmarkt einbrechen.

Für jeden dritten Beschäftigten Kurzarbeit angezeigt, Corona lässt den Arbeitsmarkt einbrechen.

Pressemitteilung – Nr. 042/ 2020 – 30. April 2020

Für jeden dritten Beschäftigten Kurzarbeit angezeigt, Corona lässt den Arbeitsmarkt einbrechen.

„Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich innerhalb eines Monats dramatisch verändert. Eine solche Entwicklung in so kurzer Zeit hat es noch nie gegeben. Wir stehen vor einer nie dagewesenen Herausforderung. Während die Arbeitslosigkeit erheblich zugenommen hat, sank im April die Zahl der neu gemeldeten Stellen um zwei Drittel. Für mehr als ein Drittel aller Beschäftigten wurde Kurzarbeit angezeigt“, lautet das erste Fazit von Ina Benad, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha, beim Blick auf den Arbeitsmarkt.

Für jeden dritten Beschäftigten Kurzarbeit angezeigt
Im März und April gingen bei der Agentur für Arbeit Gotha insgesamt 2.651 Anzeigen auf Kurzarbeit ein. Für 31.676 Beschäftigte wurde Kurzarbeit angezeigt. Das entspricht 36 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigter im Agenturbezirk Gotha. Besonders betroffen davon sind der Handel, Hotel und Gastronomie, das verarbeitende Gewerbe, die Baubranche sowie sonstige Dienstleistungen.

„Durch die Nutzung der Kurzarbeit zeigen die Unternehmen, dass sie an ihren Mitarbeitern festhalten und diese weiter im Unternehmen beschäftigen wollen. Besonders dramatisch ist die Situation aktuell in den Branchen, die noch nicht wieder öffnen dürfen. Insbesondere im Bereich Hotellerie und Gastronomie sowie im Tourismus ist die Situation dramatisch“, sagt Ina Benad.

„Während wir von Mitte März bis Anfang April die Unternehmen überwiegend zu Kurzarbeit beraten und die eingehenden Anzeigen bearbeitet haben, hat sich die Arbeit jetzt auf die Auszahlung des Kurzarbeitergeldes verlagert. Bundesweit arbeiten aktuell 8.500 Beschäftigte im Bereich der Kurzarbeit, 14mal mehr als vor der Corona-Krise. Auch in der Agentur für Arbeit Gotha sind Berufsberater, Arbeitsvermittler und Beschäftigte aus anderen Bereichen für die Abrechnung von Kurzarbeitergeld abgestellt“, führte Ina Benad aus.

Arbeitslosigkeit steigt deutlich
Im April waren 8.616 Menschen im Agenturbezirk Gotha arbeitslos gemeldet. Das waren 897 mehr als im Vormonat und 1.204 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote betrug im April 6,8 Prozent, 1 Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. Trotz des Anstiegs, sind die Arbeitslosenquoten noch niedrig. Vor 10 Jahren lag die Quote im Agenturbezirk Gotha bei 10,8 Prozent, vor 5 Jahren betrug die Quote 8,6 Prozent.
„Diese Entwicklung ist völlig unüblich. Normalerweise sinken die Arbeitslosenzahlen im Frühjahr. Durch die Corona-Pandemie zeigt sich ein völlig anderes Bild auf dem Arbeitsmarkt. Besonders betroffen von Entlassungen waren Beschäftigte in der Zeitarbeit, im verarbeitenden Gewerbe, im Handel, im Bausektor sowie in sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“, sagte Ina Benad.

Stellenzugang bricht ein
Bedingt durch die Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen bzw. Schließung von Unternehmen, brach die Meldung neuer Stellen im April ein. So wurden im Agenturbezirk Gotha 198 offene Stellen im April gemeldet, zwei Drittel weniger als im Vormonat. Aktuell liegen 1.697 offene Stellen vor, 358 weniger als im Vorjahr. Die Anzahl der offenen Stellen bewegt sich immer noch auf einem hohen Niveau. „Unternehmen, die aktuell Kurzarbeit nutzen oder geschlossen sind, stellen jetzt keine Mitarbeiter ein. Dennoch gibt es einzelne Firmen, in denen Personal vermittelt werden kann, wie z.B. Einzelhandel, Pflege, Logistik, Wach- und Sicherheitsdienste. Die anderen Branchen halten ihre Stellen weiterhin offen, auch wenn sie den Zeitpunkt der Besetzung in die Zukunft verschoben haben. Dies zeigt uns, dass Personal in den Unternehmen benötigt wird“, betonte Ina Benad.

Eine Glaskugel hat niemand
Einen Ausblick in die Zukunft zu geben, ist kaum möglich „Niemand hat eine Glaskugel. Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Kurzarbeiter auch im Mai auf hohem Niveau verbleiben wird. Dazu rechnen wir mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit, da sich schon viele Menschen gemeldet haben, denen gekündigt wurde und deren Beschäftigungsverhältnis demnächst enden wird. Mit der schrittweisen Öffnung von Läden und der Wiederaufnahme der Produktion, hoffen wir, dass sich die Unternehmen stabilisieren. Erst dann ist es möglich eine genauere Prognose für den Arbeitsmarkt abzugeben. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden wir noch lange auf dem Arbeitsmarkt spüren“, so Ina Benad.

Landkreis Gotha
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Gotha stieg auf 6,0 Prozent und lag damit 0,7 Prozentpunkte über dem Vormonat. Im Vorjahr betrug die Arbeitslosenquote 5,1 Prozent.
Im April waren 4.367 Menschen arbeitslos gemeldet, 485 mehr als im Vormonat und 650 mehr als im Vorjahr.

Im März und April zeigten 1.442 Unternehmen Kurzarbeit an. Davon betroffen sind 18.475 Beschäftigte. Dies entspricht einem Anteil von 36 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

Im April wurden nur 91 offene Stellen gemeldet, 61 Prozent weniger als im März. Aktuell liegen 913 offene Stellen zur Besetzung vor, ein Viertel weniger als im Vorjahr.

Unstrut-Hainich-Kreis
Im April waren 4.249 Menschen arbeitslos gemeldet, 412 mehr als im Vormonat und 554 mehr als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote stieg von 7,0 im März auf 7,8 Prozent im April an. Im vergangenen Jahr lag sie bei 6,7 Prozent.

107 offene Stellen wurden von den Unternehmen im April neu gemeldet, 218 weniger als im März und ein Viertel weniger als im April 2019.

1.209 Betriebe zeigten von März bis April für insgesamt 13.201 Beschäftigte Kurzarbeit an. Das sind 36 Prozent aller sv-pflichtig Beschäftigten

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