Sehr geehrte Partner, Unterstützer und Mitglieder des Gewerbeverein Gotha e. V.,
Weihnachten ist für viele von uns eines der schönsten Feste des Jahres. Eine Zeit der Besinnlichkeit, welche uns allen Gelegenheit bietet, auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu blicken.
Und einmal mehr erleben wir, dass sich bedauerlicherweise Glück, Gesundheit und menschliche Nähe nicht hübsch verpacken und auf den Gabentisch legen lassen!
Eine der größten Fähigkeiten der Menschen ist es, nicht genau da stehenzubleiben, wo der Zufall sie hineinstößt, sondern gemeinsam und entschlossen zu handeln. Diese Fähigkeit speist derzeit unseren Optimismus mehr, als vielen von uns lieb ist. Denn die Folgen der Corona-Pandemie haben uns viele Einschränkungen, Belastungen, Ängste und Sorgen gebracht, manche ja sogar in finanzielle, existenzbedrohende Nöte gestürzt.
Aber Corona hat gewiss auch bei vielen von uns, in den Unternehmen, Vereinen, Ämtern, unseren Familien, dem Freundeskreis, im Ehrenamt und zu Hause ein unglaubliches Innovationspotenzial freigesetzt. Selten war die Ideenvielfalt kreativer, ja die kollegiale Hilfsbereitschaft, gerade auch bei uns Gewerbetreibenden, ausgeprägter. Dies nährt unseren Optimismus in schwierigen Zeiten!
Auch in dieser Weihnachtszeit müssen wir wohl wieder im kleinen Kreis zu Hause bleiben und unsere Kontakte gering halten. Mancher von uns fühlen sich dabei unfrei, wenn er seinen gewohnten Wegen nicht nachgehen kann. Das birgt mitunter großes Konfliktpotenzial.
Krisen machen darüber hinaus alle Konflikte sichtbarer, welche ohnehin vorhanden sind. Die Pandemie bildet so gesehen ein gewaltiges Brennglas. Im Mittelpunkt steht in der gegenwärtigen Pandemie die Frage, wie egoistisch oder wie solidarisch wir handeln sollen – und vielleicht gar müssen.
Diese Suche nach der Balance zwischen individueller Freiheit, Solidarität und Toleranz ist keineswegs neu – sie prägt fast alle Bereiche unseres Alltags.
Weil die individuelle Freiheit derzeit so stark eingeschränkt wird, regt sich Widerstand vor allem gegen die Maßnahmen unserer Regierung.
Das Thema Impfung ist das beste Beispiel für dieses Spannungsverhältnis, weil Impfungen sowohl der individuellen als auch der kollektiven Sicherheit dienen soll. Das erklärt, weshalb gerade aktuell so erbittert über die Impfung und das zulässige Maß an sozialem Druck zur Erhöhung der Impfquote gestritten wird.
Es geht um die alte Frage, wie viel Verantwortung der Einzelne für das Kollektiv in einer Krisensituation innerhalb der Gesellschaft trägt.
Wir als Gewerbeverein wollen dazu beitragen, dass die Spaltung der Gesellschaft nicht größer wird –– auf unsere eigene Art und Arbeitsweise. 2022 möchten wir zusammen mit Ihnen, der KulTourStadt Gotha GmbH, Wirtschaftsförderung, dem Citymanagement und den Verwaltungen in Stadt und Kreis so arbeiten, dass die gemeinsamen Ergebnisse einen Beitrag für eine sichere Zukunft leisten können!
Ich bin mir sicher, nach der Krise kommt der Aufschwung.
Ich wünsche Ihnen im Namen des gesamten Vorstands, Ihren Kollegen, Mitarbeitern und Angehörigen ein friedvolles Weihnachtsfest und für das neue Jahr Gesundheit, Zufriedenheit und Erfolg.
Gotha, der 15.12. 2021
Andreas Dötsch